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Norderney 2015

Siebter Tag und Abreise

Am Freitag war es endlich so weit: Sonnenschein und kaum Wind. So hätten wir uns das die ganze Woche gewünscht. Für die Mädels bedeutete dies, sofort nach dem Frühstück eine erste Technikeinheit im Hürdensprint auf dem Kunstrasenplatz zu bewältigen. Die größte Begeisterung konnte dabei die Zeitlupenfunktion meines neuen Smartphones hervorrufen, die Stärken und Schwächen gnadenlos ans Licht brachte.

Bei den Jungs stand als Abschlussevent ein 4km Lauf auf dem Plan. Dabei hatte Roderich sämtliche Trainingsdaten genauestens analysiert, so dass der Lauf als Verfolgungsrennen mit Zeitvorsprung durchgeführt werden konnte. Er selbst ging mit ordentlich Zeitpolster als erster ins Rennen, konnte aber dennoch auf der Zielgeraden von Jannik und Alexander abgefangen werden. Die schnellsten Zeiten liefen unsere Kampfschweine Johannes und Alexander.

Am Nachmittag haben dann beide Trainingsgruppen ein letztes Training am Strand durchgeführt. Läufe und Sprünge ohne Sand im Gesicht waren eine willkommene Abwechslung.

Nach reichlich Nahrungsaufnahme – nach dem Abendbrot zogen wir uns noch eine Pizza rein – und einigen fehlgeschlagenen Versuchen gestapelte Pizzakartons gewalttätig zu zerlegen hatten wir am Abend noch eine letzte Hallenzeit. Diese wurde genutzt, um traditionell Zombieball zu spielen. Die scheinbar weichen Bälle sorgten dank der Wurfkraft unserer Athleten dann jedoch für reichlich rote Körperstellen, ein geschwollenes Auge, eine verbogene Brille, einen verdrehten Rücken und weitere nicht näher untersuchte Blessuren. Dies hielt die schmerzresistenten Athleten aber nicht davon ab, über 1,5 Stunden ihrer Spiellust zu frönen.

Wie man sich denken kann, wurde es auch an diesem Abend wieder spät, bis alle im Bett waren, so dass der Abfahrtstag nur am Rande war genommen wurde. Nach Frühstück und Zimmerräumung bestand dieser ohnehin im Wesentlichen aus Warten auf den Inselbus, auf die Fähre, auf die, die noch mal schnell zur Toilette mussten und schließlich auf die Ankunft in Erkelenz. Der Rest ist bekannt.

Von Dirk.

Sechster Tag
Am Frühstückstisch bestand aufgrund der Prognosen unseres Wetterfrosches Dirk Hoffnung auf ein sonnenreiches Training, trotz des düsteren Himmels und dem überraschend heftigen Schneeregen. Diese Prognose erwies sich letztendlich als richtig, da sich dass Wetter im Verlauf des Tages besserte. Dementsprechend begab sich der Großteil der Gruppe nach dem Frühstück zum Training auf dem Kunstrasenplatz. Der von unserem Trainer Roderich entwickelte Parcours forderte die Athleten, besonders die Mädchen, sehr stark. Bei den Mittelstrecklern standen währenddessen Steady-State Läufe im Wald an. Johannes begleitete die Gruppe trotz seiner Verletzung in den Wald, um diese durch seine lautstarken Anfeuerungsrufe zu Höchstleistungen anzutreiben. Das anschließende Mittagessen umfasste "Hackbraten nach Piratenart mit Kartoffelpüüü".

Nach dem Mittagessen fuhr eine Gruppe von Jungen in die Stadt, um dort zu trainieren. In dieser Trainingseinheit präsentierten einige Athleten ihre Astralkörper bei Boxkämpfen auf dem Kurplatz. Des Weiteren verbesserten sie ihre Schlagtechnik beim Baseballspielen in den Straßen der Altstadt. Die Trainingseinheit wurden mit einem American Football Spiel inmitten der Touristen abgeschlossen. Zur gleichen Zeit machten die restlichen Athleten in der Sporthalle Krafttraining. Einige nutzten diese Zeit um gegen die Trainer Tischtennis zu spielen. Hervorzuheben ist an dieser Stelle die Leistung unseres Trainers Roderich, welcher keines seiner Spiele verlor.

Um 16 Uhr stand das nächste Training an. Die Mädchen brachen zu einer lockeren Laufrunde auf und gönnten sich nach dieser Einheit ein dickes, fettes Stück Kuchen (die Schweine!). Während die Mädchen ihren Kuchen aßen, absolvierten die Jungen ein hartes Treppentraining bei Kälte, Eisregen und Sturm! Die Verletzten mussten sich erneut mit hochintensiven Kraftübungen begnügen, da sie nicht mitlaufen konnten.

Nach dem Abendessen, verbesserten die Mädchen noch ihre Wurffähigkeiten, während einige Jungs sich mit einem harten Sprungtraining hervortaten. Abschließend freuten sich alle nach diesem harten aber auch lustigen Donnerstag auf eine erholsame Nacht, um sich auf den nächsten anstrengenden Trainingstag vorzubereiten. 

von Oliver, Henrik (98), Luka, Kristian, Jonas, Henrik (99)

Fünfter Tag
Aufgrund der starken Orkan-Böen am Strand trainierten wir heute in einem Waldstück. Zum einen war das bezüglich der sonst starken Winde überaus angenehm, da man nicht ständig gegen den Wind ankämpfen musste, und zum anderen lernte man eine ganz andere als die sonst eher Steppenähnliche Vegetation kennen. Durch die sehr ansprechenden Wege umgeben von hohen Sanddünen und mit abwechslungsreichen Wegen, Höhenprofilen und Untergründen, schöpfte man ganz neue Motivation, um die Strapazen der letzten Tage wieder zu vergessen. Bei den Sprintern zeigte Jonas Beckers sehr gute Sprintausdauer-Fähigkeiten. Die Mittelstrecken-Läufer stärkten ihre Tempowechsel-Fähigkeiten, während die Sprinter und Mehrkämpfer mit Hilfe einer Pendelstaffel ihren Teamgeist und Sprintausdauer bewiesen. 

Da scheinbar auch unsere Parteifreunde von Bündnis 90/ Die Grünen in unserer Jugendherberge auf das Mittagessen einen nicht zu geringen Einfluss hatten, gab es heute ein Essen nach "Veggie Day"-Art. Um das ganze für alle nicht-Überzeugten etwas attraktiver darzustellen, schien man sich über die Bezeichnung aller Delikatessen der Norderneyer Küche allerhand Gedanken gemacht zu haben: Penne Rigate "Bella Italia" mit Tomatensoße und Salatplatte. Unsere Erwartungen an das Essen waren demzufolge nicht zu unterschätzen, insbesondere nach einem anstrengendem Training. Außerdem sind wir ja auch schließlich Teil einer offenen Gesellschaft, die sich gerne - auch politisch motiviert - am Veggie Day beteiligt, um den allzu hohen Fleischkonsum ein bisschen zu drosseln, damit der CO2-Ausstoß durch uns an der 5 Mrd. Stelle hinter dem Komma etwas reduziert wird und wir mit gutem Gewissen am nächsten Tag den Fleischkonsum wieder nachholen, den wir am Vortrag mühselig und mit Aufbringung all unserer Motivation und mit letzter Kraft reduziert haben. Trick 17 mit Selbstüberlistung, aber dafür politisch vorbildlich. 

Das Essen entpuppte sich dann jedoch als eine herbe Enttäuschung: Die Nudeln wurden lediglich mit Fertigsoße angerichtet und die groß angekündigte Salatplatte war nicht mehr als Kopfsalat mit ein paar Gewürzen; Euphemismus in seiner Reinform. Mittlerweile schienen also auch die Rationierungsmaßnahmen der DAX-Konzerne auch schon im schönen Norderney in den besten Jugendherbergen der Welt Gehör gefunden zu haben - zum Leid der Gäste oder zum Wohl? Frei nach dem Motto: Weniger ist mehr oder doch weniger ist noch weniger?

In den Mittagsstunden wurde das Wetter immer besser und es wurde zunehmend windstiller sowie deutlich sonniger als in den letzten Tagen. Gegen 15.30 Uhr liefen wir mit der gesamten männlichen Trainingsgruppe erneut in den Wald, um ein gemeinsames Training zu absolvieren. Bisher lag der Fokus auf Sprint- und Ausdauer-Training, sodass wir diesmal ein sprungintensives Training bei fantastischen Trainingsbedingungen absolvierten. Bei den Sprüngen nutzen wir einen etwa 150m langen Waldweg, bei dem wir kaum eine Sprungvariante ausließen. Zu Beginn der Trainingseinheit sah der Weg aus wie ein unbetretendes Waldstück; nach dem Training wie ein Wildschweinpfad, auf dem 100 Wildscheine gewütet haben. Beim abschließenden Auslaufen der Mittelstreckler erreichten diese seit Beginn des Trainingslagers die 100 km Marke und das innerhalb von 4,5 Tagen.

Für die Mädchen war der heutige Tag ein ebenso anstrengender Lauftag. Morgens nutzen sie den vor dem Gebäude liegenden Spielplatz als Kraftzirkel und legten anschließend einige Sprinteinheiten ein. Nach dem Mittagessen liefen sie zur "Aussichtsdüne" ,wo harte Treppenläufe auf die Gruppe warteten. Mit schweren Beinen aßen alle zusammen zu Abend. Die letzte Einheit der Mädchen, war der Speerwurf, welcher als Abwechslung sehr gut tat. Heute werden wahrscheinlich alle gut schlafen können.


Vierter Tag
Nach dem stärkenden Frühstück absolvierten sowohl die Mädchen als auch die Jungs ihr Wurftraining mit Kugel- und Medizinballstoßen. Passend zum Beginn eines Regenschauers, haben wir das Training beendet und aßen gemeinsam zu Mittag. 
Anschließend brachen wir alle zusammen zum Spaßbad in der Innenstadt von Norderney auf und genossen einen ruhigen, entspannenden Nachmittag mit Dünensauna und Whirlpool. Danach hatten wir noch ein wenig Freizeit, die viele dazu nutzten, um eine leckere mit Schokolade überzogene Waffel zu essen.
Nach dem Abendessen hatten wir Mädchen und Jungs eine weitere Trainingseinheit mit Stabi- und Kraftübungen mit Claudia , bei denen die Jungs im Gegensatz zu den Mädchen eine eher schlechte Figur machten ;) .
Den restlichen Abend nutzen wir dafür, um Julia's Geburtstag zu feiern.  

Dritter Tag
Nach einer stürmischen Nacht brach der erste sonnige Tag auf Norderney an. Wir Mädchen begannen den Tag um halb 10 mit einem 5 km- Lauf bei sehr starkem Gegenwind. Währenddessen absolvierten die Jungs ihr Training mit 400 m Läufen an einer Aussichtsdüne. Anschließend hatten wir eine gemeinsame Hallenzeit, bei der wir an den Hürden trainierten und die Jungs haben sich beim Sprint-Sprung-Stabilitätstraining ausgepowert.

Nach dem Mittagessen sind alle Mädchen zusammen zum Reiterhof nebenan gegangen und sind am Strand entlang geritten. Bei der Reittour flog uns der Sand und der Gischt um die Ohren flog. Zeitgleich hatten die Jungs eine kleine Pause, nach der sie ihre Ausdauer mit Läufen durch die Dünen trainierten. Danach ließen alle zusammen den Tag ruhig ausklingen. 

Zweiter Tag
Am heutigen 2. Trainingstag wurden wir freundlicherweise um 6.15 Uhr von Dirk geweckt und dezent darauf hingewiesen, dass wir in 1,5 Stunden Küchendienst haben :-). Nach einem ausgiebigen Frühstück und einer kurzen Teambesprechung startete Dirk´s Trainingsgruppe  mit Wechselläufen am Strand, die andere Trainingsgruppe absolvierte ein (Lang-)Sprinttraining ebenfalls am Strand der Nordsee und die Mittel- und Langstreckler beschäftigten sich zudem noch mit einer 4km-Temporunde durch die Dünen. Im Anschluss daran regenerierten alle eine kurze Zeit. Dann ging es zum Mittagessen (zu erwähnen ist der hervorragende Küchendienst —> „WG Rettungsring“) ehe sich die Athleten entweder mit Gesellschaftsspielen oder einem ausgiebigen Mittagsschlaf die Zeit bis zur nächsten Einheit vertrieben. Am Nachmittag standen in dieser Einheit zunächst für alle einige Koordinations- und Stabilisationsübungen in der Sporthalle auf dem Programm. Intensive Wettkämpfe zwischen und innerhalb der Trainingsgruppe ließen danach auch den Spaß nicht zu kurz kommen. Die Mittel- und Langstrecken begaben sich außerdem noch auf einen längeren Dauerlauf. Nach dem Abendessen, standen wiederum Gesellschaftsspiele an, ehe der Tag mit einer Teambuildingmaßnahme endete - eine Nachtwanderung zum Strand, vor der Kulisse einer völlig windstillen, sternenklaren Nacht.

Anreisetag (Erster Tag)
Pünktlich um sieben Uhr morgens setzte sich der Bus mit 21 noch recht verschlafeneren Athleten und fünf Betreuern in Bewegung. Gegen Mittag erreichten wir nach einer überraschend ruhigen Fahrt die Küste, wo wir von einer steifen Nordseebrise und Nieselregen freundlich empfangen worden sind. Nach einer halben Stunde Ausharren konnten wir schließlich die Fähre nach Norderney besteigen und wenig später unsere Zimmer beziehen. Wer nun dachte, sich von den Strapazen  der Reise erholen zu können, bekam stattdessen einen Vorgeschmack auf die folgenden Trainingstage. Nach Dauerläufen zwischen den Dünen und Sprints auf die Aussichtsplattform wurde der kalte Windschnell zum willkommenen Begleiter und spätestens nach den anschließenden Strandläufen freute sich jeder auf das Abendessen. Gut gestärkt ging es dann spät abends noch in die Sporthalle, wo wir uns mit Stabilisationsübungen und Ballspielen verausgabten, sodass nicht lange nach Mitternacht auch die letzten von uns schlafend in ihren Betten lagen.

In diesem Sinne Eure WG „Rettungsring“!!:-)