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Rostock ein Wechselbad der Gefühle

Alina happy – Lauritz tief enttäuscht. Auf diese kurze Formel kann man die diesjährige Teilnahme unserer beiden Top-Athleten an den deutschen Jugendmeisterschaften am vergangenen Wochenende in Rostock bringen.

Während Alina Kuß ihren Spitznamen „Kante“ mit einem unbändigen Kampfgeist wieder einmal deutlich unterstreichen konnte, musste Lauritz Langner mit einer Enttäuschung die Heimreise antreten.
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Alina musste in drei Tagen zwei Mal 400 Meter und zwei Mal 200 Meter absolvieren. Und dies tat sie in der ihr eigenen Manier. Schon im Vorlauf über 400 Meter konnte sie am Freitag eine neue persönliche Bestleistung aufstellen und so den Einzug ins Finale klar machen. Dieses stand am Samstag auf dem Programm. Auf einer für sie günstigen Bahn hatte sie das Teilnehmerfeld in diesem Rennen überwiegend vor sich. Am Ende der Stadionrunde hielt die Uhr bei  56,80 Sekunden an. Dies war erstmalig eine Zeit von unter 57 Sekunden und der verdiente sechste Platz bei den Deutschen war „eingefahren“. Hinter den Kulissen wird schon spekuliert, was noch möglich ist, wenn Alina sich einmal an die Marschtabelle ihres Trainers Detlef Franz hält, und die ersten 200 Meter etwas zügiger angeht.

Mit dieser Motivation im Rücken ging es dann am Sonntagmorgen in die Vorläufe über 200 Meter. Auch dort konnte sie ihren Vorlauf erfolgreich gestalten und trommelte eine neue persönliche Bestzeit von 25,24 Sekunden auf die norddeutsche Tartanbahn in Rostock. Damit war das B-Finale erreicht. Dort ließ Alina noch mal eine weitere Steigerung auf 25,15 Sekunden folgen. Diese Zeit hätte bei Zeitendläufen sogar zu Platz acht und einer weiteren Urkunde bei diesen Deutschen Meisterschaften gereicht.  Da es sich bei den Finals jedoch um A- und B-Endläufe handelte, musste Alina sich mit dem zehnten Platz begnügen. Bei einer so erfolgreichen Teilnahme konnte sie dies jedoch leicht verschmerzen.

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Nicht so leicht konnte Lauritz seinen Auftritt in Rostock verarbeiten. Bei ungünstigen Windbedingungen beendete er seinen 100-Meter Vorlauf als zweiter mit einer für ihn indiskutablen Zeit von 11,39 Sekunden. Da jedoch nur die Sieger der Vorläufe automatisch die zweite Runde kamen, war dies schon das Aus. Besonders schmerzhaft, wenn man einen Blick in den Meldeliste wirft. Dort stand Lauritz mit der drittbesten Zeit und hatte sich sogar ein wenig Medaillenhoffnungen gemacht.

Anschließend mussten alle Mitgereisten viel Trost spenden und gleichzeitig auch für die Motivation zu seinem zweiten Auftritt über 200 Meter am Sonntagmorgen beitragen.

Dies ist scheinbar auch gut gelungen. Insbesondere mit dem Wissen, dass Lauritz diese Strecke nicht besonders liebt, ist seine Zeit von 22,45 Sekunden am Sonntagmorgen dann noch ein kleines Erfolgserlebnis gewesen. Mit dieser Zeit hat er den B-Endlauf und lediglich drei hundertstel Sekunden verpasst und landete unter 49 Teilnehmern auf einen ordentlichen 18. Platz. Nun gilt es für Lauritz die alte Weisheit zu beherzigen – nämlich aus Niederlagen gestärkt hervor zu gehen.

Tagebuch: Deutsche Meisterschaften Rostock 2013  

28. Juli 2013
Kante kämpft und belohnt sich
"Alina hat bei der DM das Optimum rausgeholt", fasste Coach Detlef Franz zusammen, als das überraschende Endergebnis feststand. Trotz der beiden 400m Sprints von Feitag und Samstag war Alina am Sonntag im 200m Vorlauf mit 25,24 sec. eine persönliche Bestzeit gelungen. Sie zog damit nicht nur ins B-Finale der Deutschen Meisterschaften ein, sondern verbessrte ihren Kreisrekord um 0,01 Sekunden. Im Finale schraubte sie die Zeit dann sogar auf 25,15 Sekunden - es war Platz 2 im B-Finale und die achtschnellste Zeit beider 200m Finalläufe.
Lauritz verpasst Finale um einen Wimpernschlag
Rostock sollte auch am Sonntag nicht das Pflaster (bzw. der Tartan) von Lauritz werden. Auf seiner ungeliebten 200m-Distanz griff er noch einmal an. Nur 12 Hunderstel fehlten zu einem Vorlaufsieg, der direkt für das A-Finale qualifiziert hätte. So wurde er mit neuer persönlicher Bestleistung in seinem Lauf zweiter in 22,45 Sekunden. Schade: 22,42 Sekunden hätten für das B-Finale gereicht!

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27. Juli 2013

altNachdem Alina sich den Traum vom 400m A-Finale bei einer DM erfüllt hat, galt es nun, sich ein neues Ziel zu setzen: Eine Zeit unter 57 Sekunden. Trotz schwerer Beine vom Vortag gelang ihr eine 56,80 was für den umjubelten 6. Platz reichte.
Getrübt wurde die Freude im ETV-Lager durch das frühzeitige Ausscheiden von Lauritz über die 100m. Von sieben Vorläufen erwischte er den einzigen mit sattem Gegenwind und hatte nur 0,03 Sekunden Rückstand auf Platz 1, der für die nächste Runde qualifiziert hätte. Eine ganz bittere Erfahrung für unsere Sprint-As, die ihn aber sicher in der nächsten Saison noch stärker macht.

Alina und Lauritz werden sich am Sonntag der 200m Konkurrenz stellen, um die fantastische Atmosphäre im gut gefüllten Rostocker Leichtathetik-Stadion noch einmal mitzunehmen. Ein Finaleinzug wäre aber eine faustdicke Überraschung.

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26. Juli 2013
Alina erreicht A-Finale über 400m!
alt"Mir fällt so ein Stein vom Herzen", freut sich Alina als es feststeht: Die 17jährige ETV-Athletin erreicht zum ersten Mal ein A-Finale bei einer Deutschen Meisterschaft. 57,20sec - die persönliche Bestzeit reichte für Platz 7. Am Samstag um 17:30 Uhr steigt das lang ersehnte Finale. Nach diesem Erfolg wird Alina dann am Sonntag ohne Druck über 200m antreten.

Lauritz startet Samstag über die 100m Strecke und ebenfalls am Sonntag über die 200m. Auf der 100m-Königsdisziplin ist sogar eine Medaille möglich. Es wird sehr spannend!