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Manhattan mal aus anderer Perspektive

20. Juli 2014
Schwimmen ist nicht nur "Kachelzählen"

Treffpunkt war  Pier 11 in Manhattan ab 8:00 Uhr. Transponder, neongrüne Badekappe und Startunterlagen mit Streckenbeschreibung abholen. Beschriftung mit nettem Chat und letzten Tipps für die Schwimmer.
Die Zeit bis zum Boarding der Wassertaxis, die uns zum Fuße der Brooklyn Bridge bringen würden, war sehr kurzweilig. Viele schwammen nicht zum ersten Mal nach Brooklyn rüber, und wußten einige gute Tipps bezüglich der Strömungen in der Mündung des East-Rivers zu geben. Dies sollte sich noch als sehr nützlich erweisen! Ein buntes Durcheinander von  rund 400 Schwimmverrückten aus vielen Ländern wartete bei herrlichem Sonnenschein auf den Start.

Auf vier Wassertaxis verteilt wurden wir zum Start gebracht. Der Schiffverkehr des Eastrivers wurde etwas verspätet komplett geblockt und die Tanker, die sonst im Minutentakt kreuzen, mußten sich in Geduld üben. Es war Tiefstand der Ebbe, die Flut drückte aber schon so langsam den Eastriver hoch, Zeit zu starten. Auf Kommando Sprung vom Schiff in das salzige, 20° C kalte Wasser und ab zur Startboje. Kurzes Sammeln und los ging es für die erste Gruppe nach einem Hornsignal.
Im erstaunlich klaren Wasser, ohne Triebgut schwammen wir mit mehr oder weniger Körperkontakt noch in geballter Gruppe, von der Flußaufwärts drückenden Strömung, Richtung Fuß der Manhattan Bridge. Ab dort wurde, scharf rechts abbiegend, die eigentliche Querung des Flusses in Angriff genommen. Rechts atmend hatte ich die ganze Zeit einen Blick auf die Skyline von Manhattan – einfach atemberaubend!

In der Flußmitte dann die auswärtsdrückende Strömung des East Rivers.  Hier hieß es ständig Kurs korrigieren um den Fluß auf Ideallinie zu queren um nicht am Ziel vorbei getrieben zu werden.
Die 17 Minuten vergingen wie im Fluge, das Ziel, der Brooklyn Bridge Park, war schon in Sicht. Ziel erreicht, geschafft!  - so kann man auch durch die Stadt kommen! :-).
Im Ziel wartetenden viele Zuschauer und gaben uns einen tollen Empfang. Rund 200 Schwimmer schafften die Querung.


Aufgrund der stärker werdenden Strömungen durch die einsetzende Flut konnten die Starter der spätereren Wassertaxis das Rennen nicht beenden. Die begleitenden Boote waren in diesem Jahr alle nötig, um die Hälfte der Starter flußaufwärts abgetrieben, oder an der Kaimauer klammernd, aus dem Wasser zu holen. Respekt vor den Strömungen!

Schade, dass die „New York Swimmers“ dieses Rennen wohl zum letzten Mal durchgeführt hatten - es war einmalig!

von Ute Holt

>> weitere Infos                   >> Video aus der Sicht eines Schwimmers